Katzenklo reinigen – Unterschätzte Gefahren in der Katzentoilette

Katzenklo reinigen - Wie reinigt man die Katzentoilette richtig?

Katzen sind unverkennbar Freunde von Ordnung und Sauberkeit. Das zeigt sich primär an der eigenen Fellpflege, aber auch wenn es um die Verpflichtungen ihrer Dosenöffner geht: Abgestandenes Wasser, ausgetrocknetes Futter und erst recht eine unsaubere Katzentoilette bestraft deine Katze mit konsequenter Verweigerung – und schweren Folgen.

Inhaltsverzeichnis
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    Vier Gründe: Warum du die Katzentoilette richtig reinigen solltest

    Hygiene im Katzenhaushalt ist eine Selbstverständlichkeit. Schon die kleinsten und unscheinbarsten Fehler bei der Reinigung des Katzenklos können „weitriechende“ Folgen mit sich bringen und haben Auswirkungen auf Mensch und Tier. Falls du denkst, dass du die Reinigung mal einen Tag lang hintanstehen lassen kannst, nur weil deine Samtpfote damit klarzukommen scheint: An dieser Stelle seien dir ein paar gute Gründe genannt, dies nicht zu tun.

    Allgemeine Hygiene

    Abgesehen davon, dass das Dauerlüften deiner Wohnräumlichkeiten irgendwann keine Wirkung mehr zeigt, fressen sich penetrante Gerüche auch in deine Textilien hinein. Nicht nur in Sofas und Kissen – auch Rauhfasertapeten nehmen ihn an. Im Falle eines bevorstehenden Umzugs kann deine Wohnung aufgrund der Geruchsbelästigung unverkäuflich oder nicht vermietbar sein. Die Kosten für die Wiederherstellung der Vermittlungsfähigkeit liegen dann in der Regel bei dir.

    Auswirkungen hat der Mangel an Hygiene auch auf einen etwaigen Besuch und dein Sozialleben: Niemand hält sich gerne in einer Wohnung auf, die permanent nach Katzenklo riecht.

    Parasiten, Viren und Bakterien

    Das alte Streu ist Träger verschiedenartiger Krankheitserreger. Kratzt dich deine Katze und hat zuvor ihr stilles Örtchen aufgesucht, ist das Risiko einer Infektion mit der Katzenkratzkrankheit deutlich erhöht. Auch von Salmonellen bleiben weder du noch deine Mieze verschont, wobei zuerst die Samtpfote befallen wird.

    Den meisten bekannt, aber oft unterschätzt, ist das Risiko einer Wurmerkrankung. Rundwürmer leben regelrecht im Kot der Tiere und sind auch auf den Menschen übertragbar. Bemerkst du an dir Durchfall, Gewichtsverlust, Husten und Übelkeit, solltest du einen Parasitenbefall in Erwägung ziehen und auch deine Katze untersuchen lassen.

    In diesem Zusammenhang sollte dir auch der Begriff Toxoplasmose schon einmal untergekommen sein. Schwangere Frauen, die eine Katzentoilette reinigen, laufen Gefahr, sich damit zu infizieren. Die Folgen sind Fehl- oder gar Totgeburten. Für Schwangere gilt daher aus Sicherheitsgründen: Hände weg vom Katzenklo!

    Chemiekeule

    Ebenfalls unterschätzt wird die chemische Wirkung von Ammoniak, das im Urin enthalten ist. Eine Überdosis dieses giftigen Gases kann Kopfschmerzen, Asthmaanfälle und sogar Lungenentzündungen auslösen.

    Deine Katze bei der Körperpflege unterstützen

    Da Katzen naturgemäß bestrebt sind, ihr Fell und ihre Pfoten rein zu halten, kannst du dir nun vorstellen, warum ein sauberes Katzenklo einen so hohen Stellenwert hat. Der um ein Vielfaches stärkere Geruchssinn deiner Mieze macht das Aufsuchen der Toilette für sie noch viel unerträglicher als für dich, da sie unmittelbar über den Ammoniakdämpfen und den Bakterien hockt. Letztere können sich so durch die Harnröhre wieder ihren Weg in den Körper bahnen und das Infektionsgeschehen nimmt seinen Lauf.

    Vom smarten Katzenklo bis zum ultimativen Superstreu

    So manche Geschäftsleute habe sich das Leid der Katzenbesitzer (die Komplettreinigung des Katzenklos) zum Anlass für Nischenprodukte genommen: Herkömmliche Katzentoiletten haben sich über die Jahre weiterentwickelt und sind mittlerweile in technisch hochmodernen Ausführungen erhältlich. Ihre Vorteile reichen von einer Geruchsentfernung bis zur Selbstreinigungsfunktion.

    Arten von Katzentoiletten - abseits der Norm

    Geruchsentfernende Katzentoiletten transportieren Staub und Gerüche durch sehr geringen Stromverbrauch in einen Zeolith- und Kohlefilter, wo der Geruch des Katzenstreus neutralisiert wird. Die Notwendigkeit eines Filtertauschs wird je nach Modell durch LED-Leuchten signalisiert.

    Getoppt werden kann ein solches Modell nur durch vollautomatische Katzentoiletten, die das Säubern des Katzenklos vollständig übernehmen. Zwar musst du für eine solche etwas tiefer ins Portemonnaie greifen, die regelmäßige Reinigung ist aber begleitet von einigen Benefits: Abhängig vom Modelltyp verfügen die selbstreinigenden Toiletten über mehrere Funktionen, wie etwa eine UV-Desinfektion und intelligente Sensortechnologien, die den Stromverbrauch auf dem unverzichtbaren Minimum halten.

    Arten von Katzenstreu

    Auch das richtige Katzenstreu, zum Beispiel Klumpstreu, kann die Reinigung des Katzenklos erheblich vereinfachen. Zwei Nachteile bringt Katzenstreu jedoch mit sich: Einerseits sind Katzen mitunter wählerisch und mögen bestimmtes Streu nicht.

    Sie danken es dir mit der Verweigerung der Katzentoilette und suchen sich ein alternatives WC in der Wohnung. Andererseits sind gerade technisch hochwertige Katzentoiletten, etwa selbstreinigende, nur mit bestimmtem Katzenstreu überhaupt verwendbar. Zu feines oder grobes Katzenstreu könnte der Technik mehr schaden als nützen.

    Klumpstreu ist deshalb so beliebt, weil es nicht nur das Reinigen des Katzenklos erleichtert, sondern auch beim Sparen hilft. Durch den verklumpten Urin kannst du tatsächlich nur die Mengen an Granulat entsorgen, die auch tatsächlich „benutzt“ wurden; konkret also lediglich den Kot und Urinklumpen. Die weiterhin losen Körnchen können somit in der Katzentoilette bleiben.

    Wenn du Klumpstreu verwendest, riecht das Katzenklo deutlich weniger intensiv, da keine verunreinigten Kügelchen zurückbleiben. Verantwortlich für den klumpenden Effekt ist üblicherweise Bentonit.

    Eine denkbare Alternative ist Katzenstreu auf Sandbasis. Zwar ist hier durch die Verdunkelung ebenfalls schnell zu erkennen, wie viel entfernt werden muss – jedoch verklumpt der Sand für gewöhnlich nicht. Bei besonders häufigem Toilettengang bröckelt das schmutzige Streu, wenn die Katze darauf tritt.

    Hast du die Toilette länger nicht gereinigt, verteilt deine Katze Viren, Bakterien und Parasiten so nicht nur in der Toilette; wenn sie sich zweimal im Kreis dreht, verschleppt sie diese in den gesamten Wohnbereich, ins Bett und beim Kuscheln auf deinen Schoß.

    Weitere Unterscheidungsmerkmale ergeben sich aus der Produktionsform. Silikatstreu zieht zwar Feuchtigkeit besonders gut an, wird aber von vielen Katzen wegen des lauten Raschelns skeptisch betrachtet. Außerdem ist das Granulat unangenehm hart. Stattdessen zu empfehlen ist Katzenstreu auf Pflanzenbasis oder in Form von Pellets.

    Pflanzenbasierte Ware bringt den Vorteil, dass man die Kügelchen sehr einfach in der Toilette entsorgen kann, was sie besonders umweltfreundlich macht. Eine weitere Eigenschaft ist die nahezu einhundertprozentige Staubfreiheit. Dem gegenüber steht mineralisches Streu aus Tonmaterial – dies ist die billigste Form, sorgt jedoch für die Notwendigkeit des ständigen Staubwischens.

    Katzenklo reinigen - Schritt für Schritt zur richtigen Reinigung der Katzentoilette

    Die nachstehenden Checklisten sorgen dafür, dass du die Katzenklohygiene nie wieder vernachlässigst. Beginnen wir zunächst mit dem benötigten Equipment bei der täglichen Reinigung des Katzenklos:

    • Katzenklo und altes Katzenstreu – selbsterklärend
    • Schaufel mit einer gitterartigen Struktur am Schaufelblatt
    • je nach Art des Katzenstreus: Kotbeutel
    • im eigenen Ermessen: Atemschutzmaske (Ammoniak) und Handschuhe
    • das neue Streu in die Box füllen

    Der Einfachheit halber solltest du jedes Mal, wenn du den Raum mit der Katzentoilette aufsuchst, nachsehen, ob diese gerade eine Reinigung vertragen kann. Dadurch vermeidest du ein zu langes Ansammeln der Exkremente und in Folge auch Infektionen. In weiterer Folge überlegst du, ob du nur eine routinemäßige Reinigung durchführst oder ob es Zeit für eine Komplettreinigung ist. Zweimal die Woche sollte das Granulat auf jeden Fall komplett ausgetauscht und der Behälter ausgewaschen werden.

    Bei der mehrmals am Tag durchgeführten Reinigung gehst du am besten wie folgt vor:

    • Katzenklo regelmäßig kontrollieren – immer wenn du den Raum betrittst
    • Mit der Gitterschaufel die Hinterlassenschaften aufnehmen, loses Streu abschütteln
    • Kot und Urin in den Kotbeuteln entsorgen
    • Urinstein entfernen
    • bei Bedarf: Katzenstreu wieder auffüllen, sodass die entfernte Menge ausgeglichen wird

    Im Unterschied dazu erfordert eine komplette Reinigung es nicht, lose Körnchen abzuschütteln. Komplett bedeutet komplett – entferne also sämtliches Streu und alle Hinterlassenschaften und wasche das Behältnis nachher gründlich aus. Sobald das Katzenklo trocken ist, ersetzt du das entsorgte Granulat durch ein frisches und die Toilette ist wieder benutzbar.

    Besondere Bedeutung wird hier dem Zustand der Trockenheit geschenkt: Ist die Box noch feucht, bindet sie das Katzenstreu und es bleibt an der Box haften.

    Warnhinweise

    Auch wenn das Katzenklo täglich gesäubert werden muss, gibt es Situationen und Sonderfälle, in denen von einer Reinigung abzusehen ist oder auf alternative Vorgehensweisen zurückgegriffen werden muss.

    Wer darf oder sollte kein Katzenklo säubern?

    Schwangere Frauen sowie Personen mit einem besonders schwachen Immunsystem und Infektionsanfälligkeit sollten im Falle eines Verdachtes auf Toxoplasmose keine Katzentoiletten reinigen; auch wenn der Geruch vielleicht nicht sehr penetrant erscheint. Bist du gerade schwanger, kannst du deine Immunität gegen Toxoplasmose austesten lassen.

    Reinigungsmittel und Duftstoffe - wie ist eine Katzentoilette sauber zu halten?

    Um das Katzenklo sauber zu bekommen und zu halten, musst du es ausnahmslos täglich reinigen, besser sogar zweimal täglich. Dies jedoch ausschließlich mit warmem Wasser und ohne jegliche Chemikalien. Der Geruchssinn deiner Katze ist deutlich ausgeprägter als deiner und kann durch eine chemische Überlastung in Mitleidenschaft gezogen werden; sowohl durch Duftstoffe als auch wenn das Katzenklo stinkt. Besonders gefährlich kann auch die Vermischung (Kombination) verschiedener Reinigungsmittel sein.

    Vergiss nicht, dass irgendwann auch die Zeit kommt, das Katzenklo vollständig zu erneuern. Bleiben unangenehme Gerüche bestehen, obwohl du frisches Katzenstreu verwendest und das Katzenklo komplett gereinigt hast (oder wenn der Boden des Katzenklos schon von Kratzern übersät ist) solltest du das Katzenklo entsorgen. Verzichte auf zu gut gemeinte Dinge wie Deodorant oder Desinfektionsmittel, damit deine Katze gerne ihr Katzenklo aufsucht. Auch gilt es nur im äußersten Akutfall Backnatron auf den Boden zu bringen. Dies bindet schlechte Gerüche, ohne sie durch zu viel Intensität zu überdecken.

    Katzenstreu wechseln - wie radikal sollte man vorgehen?

    Die meisten Katzen sind tatsächlich flexibel, was den Inhalt des Katzenklos betrifft. Um ein Malheur zu vermeiden, ist eine schrittweise Umstellung aber effizienter. Lieber zuerst nur ein wenig neues Katzenstreu beimengen und die Menge langsam erhöhen, als eine Verweigerung riskieren. Beim Streu einfüllen solltest du langsam arbeiten, anstatt dafür zu sorgen, dass die Katze das Katzenklo verweigert. Katzen reagieren empfindlich auf Veränderungen. Sorge also dafür, dass eine Veränderung nicht als solche erkennbar ist.

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