Milben bei Katzen: So erkennst und behandelst Du die kleinen Parasiten

So erkennst du Milben (Parasiten) bei Deiner Katze und behandelst diese

Sie sind winzig klein, die meisten von ihnen nur wenige Zehntel Millimeter groß und mit bloßem Auge gar nicht zu erkennen. Aber sie sind Quälgeister, die Mensch und Tier im Alltag ganz schön zu schaffen machen und auch Krankheiten auslösen können. In diesem Artikel verraten wir Dir, wie Du Milben bei deiner Katze erkennst und behandelst.

Inhaltsverzeichnis
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    Was genau sind Milben?

    Sie gehören zur Familie der Spinnentiere und sind innerhalb dieser Familie die größte Untergruppe. Es gibt mindestens 50.000 bekannte Milben-Arten. Ihr Lebensraum ist sehr unterschiedlich.

    Milben leben im Boden, im Staub, an Pflanzen, an Insekten, Säugetieren und Menschen. Sie sitzen in den Ohren, den Haaren oder im Fell, aber auch in den Lungen ihrer Wirte.

    Manche Milbenarten sind nützlich, viele sind harmlos, aber es gibt auch Arten, die schädlich sind, allergische Hautreaktionen und sogar gefährliche Krankheiten auslösen können. Die bekanntesten Milbenarten sind die Hausstaubmilben, die Grasmilben, die Spinnmilben, die Haarbalgmilben, die Grabmilben, die Krätze-Milben, die Ohrmilben und die Pelzmilben.

    Einige dieser Milben können auch Hund und Katze befallen und den geliebten Samtpfoten, aber auch uns Katzenhaltern und den anderen im Haushalt lebenden Haustieren das Leben schwer machen.

    Welche Milben haben es vor allem auf unsere Katzen abgesehen?

    Die Grasmilben oder Herbstgrasmilben

    Diese Milbenart kommt besonders häufig in warmen Sommern vor und hauptsächlich bei Freigänger-Katzen. Die an den Grashalmen sitzenden Milben werden von dem Tieren abgestreift und befallen so besonders die Pfoten und den Bauch der Katzen. Dort sitzen die Schmarotzer dann fest und ernähren sich vom Blut ihrer Opfer.

    Weiterführender Artikel zur Herbstgrasmilbe

    Der Sommer und der Herbst sind die aktivsten Jahreszeiten für die Grasmilben, welche regelmäßig Katzen befallen können. Grasmilben im Herbst verursachen bei befallenen Tieren starken Juckreiz.

    Zum Artikel: Herbstgrasmilben bei der Katze

    Die Grabmilben oder Räudemilben

    Sie sind in Mitteleuropa eher selten aber besonders tückisch. Die Weibchen der Milbenart graben sich in die Haut ihrer Opfer und legen ihre Eier bis zu einem Zentimeter tief in die Gänge ein. Meistens sind der Kopf und die Ohren der Katzen betroffen. Besonders häufig kommt diese Milbenart bei streunenden, kranken oder mangelernährten Tieren vor, deren Immunsystem schon geschwächt ist.

    Die Nagemilben oder Ohrmilben

    Sie setzen sich im Fell und dabei besonders gern in den Ohren der Tiere fest und ernähren sich von abgestorbenen Hautzellen oder Hautabsonderungen. Ohrmilben bei Katzen kommen recht häufig vor.

    Die Pelzmilben

    Bei dieser Milbenart kleben die erwachsenen Weibchen ihre Eierpakete an die Haarwurzeln der Katzen und die sich daraus entwickelnden Milben leben dann im Fell der Tiere. Sie können aber auch auf allen möglichen Gegenständen z.B. Decken, Kissen, Spielzeug wochenlang überleben und sich so auf andere Tiere übertragen.

    Die Haarbalgmilbe

    Sie verursacht eine schwere Hauterkrankung (Demodikose) die mit einer Entzündung der Haarbälge einhergeht. Befallen sind fast ausschließlich stark immungeschwächte Tiere, die zum Beispiel schon an Katzenleukämie oder anderen schweren Grunderkrankungen leiden.

    Besonders häufig werden streunende Katzen und Katzen befallen, die bereits Vorerkrankungen haben. Sehr junge oder besonders alte Tiere sind ebenfalls häufiger betroffen. Auch mangelnde Hygiene oder falsche Fütterung wird oft als Ursache für Milben bei der Katze angegeben. Aber das ist nur teilweise richtig. Auch die bestens ernährte und gepflegte, kerngesunde Mieze kann sich solche Quälgeister einfangen.

    Wie erkennst Du, dass deine Katze Milben hat?

    Meistens kannst Du zuerst an Deiner Katze erkennen, dass sie sich ständig kratzt, weil sie einen mehr oder weniger heftigen Juckreiz verspürt. Oft ist das Kratzen so exzessiv, dass die Tiere sich selbst dabei bis aufs Blut verletzen.

    Außerdem belecken sie die am stärksten betroffenen Körperstellen, manch beißen sich sogar selbst, um das quälende Gefühl loszuwerden. Bei Ohrmilben halten die betroffenen Katzen häufig den Kopf schief und schütteln ihn. Außerdem erkennst Du Ohrmilben bei einer Katze auch an einer Rötung im Ohrinneren, die auf eine Entzündung hindeutet. Es bildet sich ein schwärzliches krümliges Sekret. Das ganze Ohr kann klebrig und schmutzig aussehen und auch unangenehm riechen.

    Bei Befall mit Grabmilben, Pelzmilben oder Haarbalgmilben entzünden sich die Hautareale, die von Milben befallen sind. Es bilden sich Krusten und schuppige Stellen, später kommt es zu Haarausfall. Bei starkem Milbenbefall kann es auch sein, dass sich die Katze so unwohl fühlt, dass sie nicht wie gewohnt frisst, unruhig ist und ein verändertes Wesen zeigt.

    Katze mit Milben im Ohr
    Die am meist verbreiteste Art der Milben - Die Ohrmilbe. Bildquelle: stock.adobe.com / Todorean Gabriel

    Wie sollte der Milbenbefall einer Katze behandelt werden?

    Die Behandlung der von Milben befallenen Katzen sollte ein Tierarzt übernehmen, weil er am besten die verschiedenen Milbenarten erkennt. Nur so kann die richtige Behandlung eingeleitet werden, weil es verschiedene Präparate gibt, die unterschiedlich wirken müssen, um die Milben wirklich effektiv zu behandeln.

    Natürlich gibt es auch Hausmittel, die eine gewisse Wirkung haben und der Katze zumindest Linderung verschaffen. Aber sie wirken meist nicht schnell und effektiv genug, um die Plagegeister sicher zu vernichten.

    Je nach Art der Milben gibt es Salben und Tinkturen. Oft wird Dir der Tierarzt sogenannte spot on-Präparate empfehlen. Sie werden auf einer von der Katze nicht erreichbaren Körperstelle (im Nacken)aufgeträufelt, gehen durch die Haut und sorgen langfristig dafür, dass die Milben absterben.

    Können die Milben auch von der Katze auf Menschen übergehen?

    Ja leider sind einige Katzen-Milben auch auf den Menschen übertragbar. Das trifft besonders auf die Grabmilben und auf die Pelzmilben zu. Ebenso gehen die Milben aber auch auf andere Katzen und Haustiere, ganz besonders auf die Hunde über.

    Deshalb müssen auf der einen Seite bei einem Milbenbefall alle Tiere im Haushalt genau untersucht und wenn sie Kontakt haben, prophylaktisch mit behandelt werden. Weil sich einige Milbenarten auch außerhalb ihres Wirtes auf Kontaktflächen lange Zeit halten können, müssen auch die Katzenkörbe und Decken, die Kratzbäume und das Spielzeug der Tiere gründlich gereinigt werden.

    Überhaupt ist regelmäßige Reinigung aller von den Tieren benutzten Gegenstände die wichtigste der vorbeugenden Maßnahmen gegen Milbenbefall.

    Mehr Artikel über die Pflege & Gesundheit von Katzen.

    Häufig gestellte Fragen

    Wie kann ich Milben bei Katzen erkennen?

    Erstes Anzeichen ist starker Juckreiz. Im Verlauf finden sich entzündete, eitrige, verkrustete Hautareale, kahle Stellen im Fell, bei Katzen mit Ohrmilben auch Ohrsekret.

    Was kann ich tun wenn meine Katze befallen ist?

    Tierarzt aufsuchen, um die Milbenart eindeutig feststellen und das richtige Gegenmittel verschreiben zu lassen. Langzeitbehandlung durch spot on-Medikamente, Salben und Tinkturen.

    Können Milben von Katzen auf den Menschen übertragen werden?

    Ja, Grab-oder Räudemilben, Pelzmilben und Haarbalgmilben können von der Katze auf den Menschen übergehen und schlimmstenfalls Krankheiten auslösen.

    Woher kommen die Milben bei Katzen?

    Sie können im Gras, aber auch an Gegenständen sitzen. Deshalb haben Freigängerkatzen häufiger Milben als Hauskatzen. Oft steckt auch eine Katze oder ein Hund die anderen Tiere im Haushalt an.

    Wie sehen die Parasiten bei Katzen aus?

    Das Aussehen der Milben ist abhängig von der jeweiligen Art. Die stecknadelgroßen Herbstgrasmilben erscheinen als orangefarbene bis rote Punkte auf der Haut von befallenen Katzen. Deshalb sind sie unter dem Mikroskop leicht zu erkennen. Ohrmilben sind bei starkem Befall, mit bloßem Auge als sich bewegende weiße Punkte zu erkennen. Der schwarz-braune Belag sieht so aus, als scheint er sich zu bewegen.

    Bildquelle: stock.adobe.com / bmf-foto.de

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